Joshua Tree National Park – Der Ort, an dem die Kakteen angreifen

Es erstaunt mich immer wieder, wie riesig die Nationalparks in den USA sind. Der Joshua Tree National Park umfasst gleich mehrere Wüsten und wir brauchen einen kompletten Tag, um den Park mit dem Auto zu durchqueren. In der Sonora-Wüste treffen wir auf bizarre Gesteinsformationen aus Granit und Unmengen an „Cholla“ Kakteen. Dieser Kaktus wird auch „Jumping Cactus“ genannt, da viele meinen, sie hätten den Kaktus nicht angefasst und er würde sie mit seinen Nadeln „anspringen“. Ich denke allerdings eher, dass der Kaktus nicht springt, sondern einen zum Springen bringt. ;-) Es ist nämlich sehr sehr schwierig die vielen feinen Nadeln zu entfernen.   “Ich tarne mich einfach als Giant Saguaro Cactus, dann weiß niemand, dass ich ein Cholla bin!”         Wenn der Park in die Mojave-Wüste übergeht, verändert sich die Landschaft. Hier findet man vor allem die namensgebenden Joshua Trees. Das ist allerdings eine unpassende Bezeichnung, da es sich nicht um Bäume sondern um eine weitere Kaktusart handelt. Die Joshua Trees  erzeugen ein bizarres Bild, da manche unglaublich in die Höhe schießen, wenn sie nicht genug Wasser bekommen, und dann erst Äste und Blätter bilden. Ich finde, das sind ambitionierte Möchtegern-Palmen.     Mitten in der Wüste treffen wir wieder auf gigantische Steine, die aussehen, als hätten Götter mit Murmeln gespielt. Wir klettern hoch hinauf und erkunden kleine Höhlen. Ich entdecke einen “verliebten” Felsen und die perfekte Kulisse für ein Picknick. Ich kann mir gut vorstellen, dass Indianer gerne hier gelebt haben.   Ein Stopp-Schild in der Wüste?! Weiterlesen

Der Tag, an dem ich fast vor Gericht landete

Eine Sache, die definitiv auf meiner Reisetraumwunschliste steht: Auf der Historic Route 66 fahren! In Arizona bekomme ich dann endlich die Gelegenheit dazu. Wir fahren in Oatman los und die Route 66 windet sich kurvig durch die wunderbare wüstenhafte Landschaft. Bei perfektem Sonnenschein und guter Musik fahre ich die hügelige Straße hoch und runter und meine Laune könnte nicht besser sein. Nach ein paar Stunden muss ich die Route 66 leider wieder verlassen, da wir einem neuen Ziel entgegen fahren: Es geht zum Grand Canyon! Wenigstens kann ich auf dem Highway wieder schneller fahren. Ich checke allerdings die ganze Zeit meine Geschwindigkeit auf dem Navi, damit ich keine einzige Meile zu schnell fahre. Klingt spießig? Hier in den USA ist das leider notwendig, denn es gibt keinen 5 km/h Spielraum wie in Deutschland. Bereits bei einer Meile zu schnell ist ein saftiges Knöllchen fällig. Und ab 10 mph zu schnell wird es richtig ärgerlich, da man dann vor Gericht erscheinen muss und vom Richter eine noch höhere Geldstrafe aufgebrummt bekommt. Verrückt, oder?! Ich fahre also total brav die ganze Zeit 75 mph, was teilweise sehr nervig ist, weil es andauernd bergab und bergauf geht! Nachdem wir kurz tanken waren fahre ich wieder auf den Highway und wir befinden uns mitten in einer Baustelle, weshalb ich auf 70 mph abbremse. Auf einmal sehe ich Blau- und Rotlicht im Rückspiegel und es klebt ein Polizeiwagen hinter mir. Wo kam der bloß her? Die scheinen sich unglaublich gut zu tarnen!! Zu dem Zeitpunkt habe ich mir noch nichts dabei gedacht und fand das einfach interessant mal angehalten zu werden. Ich fahre also rechts ran, rolle das Fenster runter, ziehe meine Sonnenbrille aus, lege meine Hände aufs Lenkrad und warte gespannt. Der Cop ist total nett und will natürlich meine Papiere sehen. Mein internationaler… Weiterlesen

Oatman – Die Geisterstadt die nicht sterben will

In Arizona haben wir ein besonderes Goldschätzchen besucht – sprichwörtlich! Die Ghost Town „Oatman“ ist ein alter Goldgräberort und liegt direkt an der Route 66. Da der Goldpreis in den vergangenen Jahren stark angestiegen ist, wurden die alten Minen wieder reaktiviert und dem Ort neues Leben eingehaucht. Oatman war allerdings schon immer eine lebendige Geisterstadt mit sehr vielen Touristen. Einige Besucher sind Clark Gable Fans, die unbedingt in dem kleinen Hotel übernachten wollen, in dem er einen seiner Filme gedreht hat.    Die meisten Leute fahren jedoch nach Oatman, weil hier eine ganz besondere „Route 66“-Nostalgie herrscht. Kleine Shops verkaufen Ledersachen, Bronzeschmuck und Route-66-Souvenirs und mittags wird eine Outlaw-Show dargeboten, bei der sich ein paar Bankräuber in Wild-West-Manier um Gold streiten und um sich schießen. Oatmans Hauptattraktion, die wilden kleinen Packesel, lassen sich von diesem Spektakel allerdings überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Zu den alten Goldgräberzeiten unterstützten sie die Minenarbeiter bei der Arbeit, wurden dann aber freigelassen, nachdem die Minen geschlossen wurden. Seitdem strolchen die kleinen frechen Esel durch den Ort und klauen einem das Essen aus der Hand. Sie scheinen besonderen Gefallen an Eis gefunden zu haben und haben mich durch den halben Ort verfolgt. ;-)       Warst du schon einmal in einer Geisterstadt? Weiterlesen

Der schönste Roadtrip der Welt

Der zweite Abschnitt  meiner Weltreise beginnt! Ich freue mich unglaublich, dass ich Helen und meinen ehemaligen Host Dad Gary, den ich 2007 während meines High School Jahres in Washington State kennengelernt habe, wiedersehe. Die beiden stellen mich überall als ihre „German daughter“ vor und so fühlt es sich auch an. Damit uns in den nächsten drei Wochen nicht langweilig wird ;-), haben wir uns einen anspruchsvollen Roadtrip zusammengestellt und werden einen Haufen Meilen durch verschiedene Staaten zurücklegen. Zunächst müssen wir allerdings irgendwie aus Los Angeles rausfahren und kämpfen ein paar Stunden lang mit dem Verkehr. Für die Highways in und um Los Angeles muss man wirklich viel Zeit einplanen. (Wenigstens gibt es meistens Fahrspuren für „carpools only“, auf denen nur Autos mit zwei oder mehr Passagieren fahren dürfen. )  Deshalb halbieren wir die Strecke von Los Angeles nach San Francisco, auch wenn sie auf einer Karte als machbar erscheint,  lieber und fahren nach Morro Bay. Endlich außerhalb des Großgebiet von Los Angeles raus, ist die Route 101 wirklich super! Der Highway windet sich durch Hügel und ist schön kurvig zu fahren. Die Landschaft ist wunderbar und unterwegs entdecke ich immer wieder Falken und Adler. Morro Bay ist ein typisches kalifornisches Surferstädtchen. Wir entspannen abends an der wunderbaren Promenade mit ausgefallenen Läden und Restaurants und haben einem tollen Blick auf den nebligen Morro Rock, einen 50 Millionen Jahre alten erloschenen Vulkankegel. Schade, dass wir nicht länger bleiben können, denn man kann hier auch aufs Meer fahren und Wale beobachten, aber am nächsten Tag steht der zweite Teil des Roadtrips nach San Francisco an.   Die Scenic Route 1 ist wirklich eine der schönsten Strecken der Welt! Zunächst ist die Landschaft noch hügelig, aber dann fahren wir hunderte von Meilen weit immer an der Küste entlang. Unterwegs gibt es immer wieder kleine… Weiterlesen