Der zweite Abschnitt meiner Weltreise beginnt! Ich freue mich unglaublich, dass ich Helen und meinen ehemaligen Host Dad Gary, den ich 2007 während meines High School Jahres in Washington State kennengelernt habe, wiedersehe. Die beiden stellen mich überall als ihre „German daughter“ vor und so fühlt es sich auch an. Damit uns in den nächsten drei Wochen nicht langweilig wird ;-), haben wir uns einen anspruchsvollen Roadtrip zusammengestellt und werden einen Haufen Meilen durch verschiedene Staaten zurücklegen. Zunächst müssen wir allerdings irgendwie aus Los Angeles rausfahren und kämpfen ein paar Stunden lang mit dem Verkehr. Für die Highways in und um Los Angeles muss man wirklich viel Zeit einplanen. (Wenigstens gibt es meistens Fahrspuren für „carpools only“, auf denen nur Autos mit zwei oder mehr Passagieren fahren dürfen. ) Deshalb halbieren wir die Strecke von Los Angeles nach San Francisco, auch wenn sie auf einer Karte als machbar erscheint, lieber und fahren nach Morro Bay.
Endlich außerhalb des Großgebiet von Los Angeles raus, ist die Route 101 wirklich super!
Der Highway windet sich durch Hügel und ist schön kurvig zu fahren. Die Landschaft ist wunderbar und unterwegs entdecke ich immer wieder Falken und Adler. Morro Bay ist ein typisches kalifornisches Surferstädtchen. Wir entspannen abends an der wunderbaren Promenade mit ausgefallenen Läden und Restaurants und haben einem tollen Blick auf den nebligen Morro Rock, einen 50 Millionen Jahre alten erloschenen Vulkankegel.
Schade, dass wir nicht länger bleiben können, denn man kann hier auch aufs Meer fahren und Wale beobachten, aber am nächsten Tag steht der zweite Teil des Roadtrips nach San Francisco an.
Die Scenic Route 1 ist wirklich eine der schönsten Strecken der Welt! Zunächst ist die Landschaft noch hügelig, aber dann fahren wir hunderte von Meilen weit immer an der Küste entlang. Unterwegs gibt es immer wieder kleine Haltebuchten an denen wir parken und die Küste erforschen können. Das sollte man auch auf jeden Fall machen, denn hier trifft man auf eine Überraschung.
Einen Blick nach unten, nur knapp 5 Meter entfernt liegen Elephant Seals! Sie liegen völlig leblos da und ich halte sie fast für tot, bis nach ein paar Minuten eins schnaubt und sich, wie ein alter Mann, den Bauch kratzt. Diese Tiere sind anscheinend ziemliche Bewegungsmuffel, was bei dieser Körpermasse auch wirklich nicht verwunderlich ist. Das schöne an Roadtrips sind definitiv die unerwarteten Entdeckungen unterwegs!
Nach dieser Begegnung geht es weiter an der Steilküste entlang. Manche Kurven sind so eng, dass ich nur im Schritttempo fahren kann. Das heißt, immer wieder beschleunigen und abbremsen, beschleunigen und abbremsen und schön in die Kurven legen. Eigentlich ist die Strecke eine einzige Achterbahn und es macht mir irrsinnig viel Spaß hier zu fahren (Es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass ich die komplette Strecke gefahren bin und mein Host Dad nicht den Hauch einer Chance hatte, in die Nähe des Autoschlüssels zu kommen! ;-) )
Die Scenic Route 1 wurde 1937 eröffnet und klettert bis auf eine Höhe von 300 Metern über dem Meeresspiegel. Verschiedene State Parks liegen auf dem Weg und man kann kurze Wanderungen in der einsamen Wildnis machen. Wir fahren stundenlang diese kurvige und steile Strecke entlang und halten unterwegs immer wieder an, um die tolle Aussicht zu genießen. An der Coastline wachsen Redwoods in den Himmel und die Wellen schlagen gegen Felsen. Das ist definitiv ein Ort der Elemente, an dem die eigenen Probleme unwichtig erscheinen und man tief durchatmen kann.
Am Loma Vista Point können wir dann endlich einen lang ersehnten Stopp einlegen: Unterwegs gibt es nämlich stundenlang keine Toiletten auf der Strecke. Wir halten beim kleinen „Big Sur Bakery + Restaurant“ und genießen hier eine kleine Gartenanlage, in der einem die Kolibris nur so um den Kopf schwirren.
Nach zwei Tagen an denen wir jeweils zehn Stunden unterwegs waren, kommen wir schließlich in San Francisco an und hier geht unser Programm direkt mit einer Ghost Tour durch Chinatown weiter.
Hallo Lisa,
oh, da werden Erinnerungen wach. Die Westküste ist unglaublich schön und abwechslungsreich. Als wir zufällig auf die Seeelefanten trafen, freuten wir uns wie die kleinen Kinder. Bei unserem Besuch regte sich etwas mehr Leben in der Kolonie. Wir standen ewig dort und beobachteten die interessanten Tiere.
Hallo Angela & Klaus,
ich war bei dem Anblick ehrlich gesagt total überrascht, weil ich vorher nicht wusste, dass es dort Seeelefanten gibt. Wirklich einmalig. Wie schön, dass die Kolonie so aktiv war, als ihr dort wart. :)
Ich hatte leider nicht so viel Zeit, weil ich noch sehr viele Kilometer vor mir hatte. Irgendwann fahre ich die Westküste noch einmal ganz langsam entlang und nutze jede kleine Haltebucht und versteckte Wanderpfade.
Viele Grüße,
Lisa
Da tu wirklich, es lohnt sich.
Ich hätte den Autoschlüssel auch nicht mehr rausgerückt. Man könnte fast neidisch werden ….und ich erinnere mich noch lebhaft an die schönen Kolibris….wunderbar!