Wellington – Die gemütlichste Hauptstadt der Welt

Lesezeit: 4 Minuten

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Von Taupo aus fahre ich mit dem Bus nach Wellington. Die Fahrt dauert acht Stunden und auf diese Weise verliere ich einen ganzen Tag, aber wenigstens ist die Landschaft schön und ich habe unterwegs einen tollen Blick auf den Mount Ruapehu. Und ich kann meine müden Muskeln entspannen, die am Tag zuvor beim Mountainbiking mehr beansprucht wurden, als es ihnen lieb war.

Im Hostel angekommen durchlaufe ich meine normale Routine: Supermarkt suchen, Wäsche waschen und Kochen. Das ist merkwürdigerweise sehr entspannend. Wahrscheinlich liegt das daran, dass diese Routine eine gewisse Normalität für mich darstellt – egal wie fremd eine neue Stadt ist oder wie hektisch die Rumreiserei ist.

IMG_2125-001Am nächsten Morgen erkunde ich Wellington und bin sofort begeistert. Die Stadt ist gemütlich und lebendig zugleich. Am Hafen joggen Leute, überall sind Parks und Plätze zum Entspannen, im Wasser paddeln direkt neben den großen Schiffen Kajaks und Stand-up Boards und die Menschen strahlen eine gewisse Gelassenheit aus. Ich schlendere die Cuba Street entlang. Zwischen Boutiquen und Shops sind überall kleine Cafés  zu finden und an jeder zweiten Ecke stoße ich auf eine Galerie.

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Wellington ist tatsächlich die Kulturhauptstadt Neuseelands und erinnert mich ein bisschen an San Francisco – vor allem was die Stimmung am Hafen angeht. Die Stadt ist fast genauso hügelig und es gibt hier Historic Cable Cars, mit denen man zum Botanischen Garten fahren kann. Von dort hat man eine fantastische Aussicht über die Stadt.

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Dank der Lage an einer Landspitze ist Wellington starken Windströmungen ausgesetzt – daher auch der Spitzname „Windy Wellington“. Ob es hier überhaupt Regenschirme zu kaufen gibt? Die wären hier jedenfalls ziemlich nutzlos. Doch mieses Wetter nimmt man hier gerne in Kauf, wenn man dafür im Sommer wunderbar Windsurfen kann. ;)

Gedankenverloren lasse ich mich vom Wind schütteln und blicke auf die Häuser herunter. Wellington ist zwar die Hauptstadt und das politische Zentrum Neuseelands, aber es wohnen hier noch nicht einmal 500.000 Menschen. Genau das macht den Charme aus! Die Stadt ist sehr kompakt und alles ist leicht zu Fuß zu erreichen. Kein Wunder, dass sich selbst Neuseelands Filmindustrie hier niedergelassen hat und kurzerhand „Wellywood“ daraus gemacht hat.

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Ein Besuch in Wellington ist unvollständig, wenn man nicht im „Te Papa“ war. Eigentlich lautet der volle Name „Te Papa Tongarewa – The Museum of New Zealand“ und bedeutet übersetzt so viel wie „container of treasures“, aber die Neuseeländer nennen das Museum bloß liebevoll „our place“. Und diese Bezeichnung ist absolut zutreffend.

Das Museum bietet einen detaillierten Blick auf die Geschichte des Landes, seine Flora und Fauna, die Kultur und Maori, Geschichte und Erdbeben. Wer in Neuseeland nur ein einziges Museum besuchen möchte, um mehr über dieses tolle Land und seine Entstehung zu erfahren, sollte sich definitiv das „Te Papa“ ansehen. Und das Beste daran: Der Eintritt ist kostenlos!

IMG_2123-001Wem das allerdings schon „zu viel Kultur“ war, kann danach entspannt am Hafen entlangschlendern und trifft nach einem Kilometer auf die „Oriental Bay“, einen Strand mitten im Stadtgebiet. Der perfekte Ort, um sich eine Pause zu gönnen! Abends kann man sein Nichtstun dann in den Vorort „Te Aro“ verlagern. Dort findet man unzählige Bars, Clubs und Cafés und bekommt von den Einheimischen stolz erzählt, das Wellington „the coolest little capital in the world“ ist und pro Person über mehr Restaurantsitzplätze verfügt als New York City.

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Auf Wiedersehen Wellington – und das meine ich wörtlich, denn ich will dich wiedersehen. Du bist die gemütlichste Hauptstadt der Welt und am liebsten würde ich hier für eine längere Zeit leben und jeden Winkel erkunden … wenn du  doch bloß nicht am anderen Ende der Welt wärest! Aber jetzt liegt erst noch die komplette Südinsel vor mir. Sie ruft mich bereits mit ihren verlockenden Abenteuern und atemberaubenden Landschaften. :)

Welche ist deine Lieblingshauptstadt und warum?

 

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2 Kommentare

  1. Doris Brinkmann

    Juchuh, endlich wieder ein schöner Post von dir nach langer Pause….spann uns nicht so lange auf die Folter…! ;-)

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