An einem meiner letzten Tage in Mexiko City stand das „Museo Nacional de Antropología“ auf dem Programm. In Mexiko lebten unglaublich viele verschiedene Völker – die bekanntesten sind wohl die Azteken oder die Mayas. Das Museum gibt eine super ausführliche Übersicht über die einzelnen Völker und deren Kunsthandwerk. Leider wurden die Infotafeln nur sehr selten übersetzt, weshalb man meistens nicht mehr machen kann, als die Gegenstände zu betrachten. Das ist allerdings auch völlig ausreichend, wenn man nur ein paar Stunden Zeit hat.
Die verschiedenen Kulturen etwickelten sich von 1800 v.Chr. bis zur spanischen Eroberung 1521 n. Chr. und hinterließen wunderschöne Objekte. Hier sind ein paar Eindrücke:
Viele der kleineren Skulpturen bestehen aus Stein, Alabaster, Obsidian und anderen Werkstoffen und wurden mit Steinwerkzeugen bearbeitet. Nicht selten sind sie mit Muscheln oder Obsidian verziert. Vasen und ähnliche Gefäße wurden dagegen aus Ton gefertigt. Viele der Masken sind eher als Skulpturen zu betrachten, da sie flache Rückseiten und keine Augen- und Mundöffnungen haben und daher nicht zum Tragen als Masken bestimmt waren.
Die Entstehung der Welt laut einer Überlieferung der Mayas
Die Mayas glaubten, dass die Menschheit bereits einmal komplett durch eine plötzliche Flut ausgelöscht wurde. Die Götter waren erzürnt, weil Heiligtümer aus einem Schrein entwendet wurden und erschufen deshalb diese gigantische Flut (Mh, das mit der Flut kommt mir bekannt vor. Hat die Bibel diesen alten Mythos etwa weiterverwertet? ;-) ). Laut Überlieferung wurden daraufhin vier Bäume in den vier Ecken der Welt gepflanzt, damit sich vier heilige Vögel darauf niederlassen konnten. Der Vogel im Süden war gelb, der im Norden weiß, im Westen schwarz und im Osten rot (was stark an die Vorstellung verschiedener Hautfarben erinnert). In der Mitte der Welt wurde als Mahnung ein großer Baum gepflanzt. Für die Mayas stellten die Ozeane das Bindeglied zur Unterwelt dar. Die Welt wird deshalb oft als Schildkröte (s. Foto oben) oder Krokodil abgebildet. Sobald schließlich die Pflanzen- und Tierwelt kreiert war, wurden die Menschen aus Maismehl geformt. Das ist auch der Grund, warum sich die Mayas selber „Maismenschen“ nannten.
Das Museum hat einen wunderschönen Garten in dem man etwas entspannen kann. Das ist wirklich ein schöner Abschluss meines Mexikobesuchs.