Schade eigentlich. Man fliegt ewig viele Stunden um die halbe Welt und steigt in einem weit entfernten Land am Flughafen um und alles was man zuerst denkt ist: „Wann fliege ich endlich weiter?“ Keine Neugier auf das Land oder auf die Menschen, sondern bloß pure Erschöpfung.
Meine Reise fing mit einer gestressten Autofahrt zum Flughafen an, dann bekam ich vom Flughafenbus eine viertelstündige Sightseeingtour über den kompletten Flughafen geboten und sah mich schließlich mit 10 Stunden Flug konfrontiert. Glücklicherweise war das Entertainment-Programm der Airline mehr als dürftig (sage und schreibe ein einziger Film!), weshalb ich mich voll und ganz der Disziplin „wie-schaffe-ich-es-zu-schlafen-ohne-dass-mir-meine-Beine-dabei-wegsterben“ widmen konnte. Ein obligatorisches schreiendes Baby war zwar dabei (das unfairerweise seinen Unmut und die Langeweile laut herausschreien durfte, während ich bloß still vor mich hin seufzen konnte!), doch die Flugzeugmotoren waren wenigstens so laut, dass ich den schnarchenden Sitznachbarn nicht mehr hören konnte/musste. ;)
Nach einem Zwischenstopp in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik ging es zwei himmlische Stunden weiter nach Panama. Es waren dort so viele Leute ausgestiegen, dass ich drei Sitze für mich alleine hatte und noch eine schöne Mütze Schlaf abbekam!
Diese Zeilen schreibe ich nun also in Panama. Einem Land, das ich nur aus Janosch-Kinderbüchern kenne, weshalb es mir fast wie ein erfundener Ort vorkommt. Ich habe knapp vier Stunden Aufenthalt und versuche völlig übermüdet die genuschelten spanischen Flughafendurchsagen zu verstehen, was mit meinem rudimentären Mix aus Französisch- und Italienischkenntnissen etwas schwierig ist.
Und trotzdem bin ich froh, dass ich keinen Direktflug gebucht habe, denn ich wurde mit einem der schönsten Sonnenaufgänge der Welt belohnt! Ich bin komplett zufrieden. Dieser Sonnenaufgang markiert für mich den Anfang meiner Weltreise und lässt mich realisieren, dass ich das wirklich mache. In diesem Augenblick!
Insgesamt dauert meine Hinreise nach Mexiko 24 Stunden und ich habe das Zeitgefühl vollkommen verloren. Wenn ich mir allerdings bewusst mache, dass die Menschen vor ein paar Jahrhunderten mehrere Monate für die gleiche Reisestrecke gebraucht haben, realisiere ich wie privilegiert ich bin, diese Reise machen zu können. Dann wirken diese 24 Stunden nicht mehr ganz so lang!
Vielleicht liegen meine Gelassenheit und gute Laune auch nur am Jetlag, der mich leicht verwirrt durch die Gegend laufen lässt oder an der Tatsache, dass ich endlich wieder richtigen Boden unter den Füßen habe und alle holprigen Landungen überlebt habe. Oder an meinem von der Airline vollgefütterten Bauch. Ich kann jedenfalls gar nicht erwarten, was ich auf meiner Reise alles sehen und erleben werde! Mexiko ich komme.