Juhu, heute ist der Tag, an dem meine kleine Neuseelandreise offiziell beginnt und ich in den Norden der Nordinsel fahre: nach Paihia. Um 6 Uhr muss ich raus aus den Federn (von wegen Urlaub!) und im Dunkeln meine sieben Sachen zusammensuchen. Die Stadt ist totenstill, als ich am Busterminal ankomme.
Während der Busfahrt wird mir klar, dass ich nicht nur die Entfernungen in Neuseeland unterschätzt habe, sondern auch die Beschaffenheit der Straßen: Es gibt in Neuseeland keine Autobahnen, sondern nur kurvige Landstraßen. Kein Wunder also, dass man für kurze Strecken so lange braucht! Ich bin sehr froh, dass ich reisefest bin und versuche krampfhaft die Augen offenzuhalten, weil ich nichts von der Landschaft verpassen will, die an mir vorbeifliegt.
Als ich mittags ankomme, schmeiße ich mich schnell in kurze Klamotten und wandere am Strand entlang. Dort treffe ich ein nettes neuseeländisches Pärchen und werde direkt zu ihnen nach Hause eingeladen. Leider ist meine Zeit zu begrenzt und das Örtchen liegt nicht auf meiner Route, aber es ist unglaublich, wie nett die Menschen hier in Neuseeland sind!
Es ist sehr passend, dass ich meine Reise durch Neuseeland hier in Paihia beginne, denn der Ort hat eine historische Bedeutung und ist vor allem wegen des nahe gelegen Dorfes Waitangi bekannt. Dort wurde 1840 die älteste Verfassungsurkunde Neuseelands – der Vertrag von Waitangi – unterschrieben. Dieser Vertrag machte aus Neuseeland eine britische Kolonie. Auf der anderen Seite der Bucht liegt der kleine Ort Russel, der von 1840 bis 1841 die erste Hauptstadt Neuseelands war.
Bay of Islands Bootstour
Am kleinen Hafen angekommen mache ich meinen ersten Ausflug. Ich habe eine 3,5 stündige Bootstour durch die Bay of Islands gebucht, um einen Eindruck von dieser wunderbaren Ecke des Landes zu bekommen.
Nach wenigen Minuten ist das Boot auch schon von Delfinen umgeben. Die meisten sind im Ruhemodus und tauchen immer wieder auf, um zu atmen. Da sie „concious breather“ sind und sich quasi aktiv dazu entscheiden müssen, zu atmen, bleibt eine Gehirnhälfte immer wach, während die andere schläft. Wirklich erstaunlich!
Das nächste Highlight ist Piercy Island mit dem sogenannten Hole in the Rock. Der Fels wurde durch die Wellen ausgehöhlt und bietet einen schmalen Durchgang, durch den wir tatsächlich durchfahren wollen.
Im Felsen selber sieht man erst, wie unglaublich klar und blau das Wasser ist. Ein Wassertropfen landet auf meinem Kopf und ich freue mich, denn laut einer Maorilegende ist das ein Glückszeichen.
Die Bay of Islands ist wirklich wundervoll. Wir fahren an unglaublich vielen Inselchen vorbei. Auf einer darf man sogar übernachten und da es dort keine Stromversorgung gibt, handelt es sich dabei sogar mal um „echtes“ Zelten!
Nach ein paar weiteren Minuten auf dem Wasser traue ich meinen Augen nicht: ein fliegender Fisch! Ich wusste zwar, dass sie existieren, aber nicht, dass ausgerechnet hier welche leben. Der Fisch segelt unheimlich weit, nur ein paar Zentimeter über dem Wasser dahin, bis er geräuschlos wieder im Wasser verschwindet. Na ja bei dem Delfinvorkommen hier würde ich mich als Fisch auch lieber über als im Wasser bewegen.
Während ich noch verwundert über das gerade Gesehene nachdenke, legt das Boot auf der kleinen Insel Urupukapuka an und ich bekomme die Gelegenheit, diesen wundervollen Ort eine Stunde lang zu erkunden. Hier entdecke ich auch die ersten neuseeländischen Schäfchen.
Während ich auf kleinen Pfaden Hügel erklimme schlägt mir ein unglaubiches Tschirpen und Gezwitscher entgegen. Nur das gelegendliche Blöken erinnert mich daran, dass ich mich nicht in einem tropischen Urwald befinde. Oben angekommen habe ich einen wunderbaren Blick über die Bay of Islands. Das ist der perfekte Ort, um den nächsten Blogpost zu schreiben.
Im schönsten Sonnenschein geht es schließlich wieder zurück nach Paihia.
Das war ein sehr gelungener Bootsausflug und ich habe das Gefühl, dass ich die ganze anstrengende Planerei endlich hinter mir lassen kann. Pure Entspannung setzt ein und von nun an werde ich mir keine Sorgen mehr machen, sondern einfach dieses wunderbare Land erkunden und meine Zeit hier genießen.
PS: Ich frage mich, warum Touristen überhaupt so viel Geld für Hotels ausgeben. Mein Hostel ist wirklich genial und besteht aus kleinen Bungalows. Mein Zimmer hat ein Bad, einen Kühlschrank, einen Toaster, einen Wasserkocher, einen Fernseher und sogar Blumen. Und das alles für 20$. Und während meine Sachen in der Waschmaschine herumwirbeln, entspanne ich mich im Pool und Whirlpool und gehe am fünf Minuten entfernten Strand schwimmen. Was für ein Luxus. :-)
Das hört sich super an 😊 du erwähnst am Ende des Posts ein gutes Hostel, kannst du mir bitte den Namen sagen? Dankeschön und wirklich toller Blog 😍
Hallo Sabrina,
vielen Dank! Schön, dass dir der Blog und der Artikel so gefallen 😊
Das war das “Base Bay of Islands” Hostel. Die Base Kette hat ja eigentlich eher größere unpersönlichere Hostels im ganzen Land, aber das in Paihia hatte eine super Lage und war wirklich sehr schön.
Mit dem Glückstropfen kann doch nichts mehr schief gehen….
wieder wunderschöne Fotos und das macht süchtig auf Mehr!