Sich eine mexikanische Grenzstadt anzugucken ist eine ungewöhnliche Erfahrung, die man wirklich machen sollte wenn man in der Nähe ist.
„Wie, wirklich? Toben da nicht überall Drogenkriege?“
Sobald man die Grenze überquert und in Los Algodones ankommt, sieht man, dass einem dort nur eine einzige Gefahr droht: Man könnte Pleite zurückkommen ;-) Die Stadt besteht quasi komplett aus Souvenirläden und Restaurants und die Drogenkartelle werden hier nicht geduldet, denn das würde das lukrative Geschäft mit den amerikanischen Touristen zerstören.
Vor allem die ältere Generation der Amerikaner kommt gerne hierher, was sich 100% in den Shops widerspiegelt. Überall werden günstige Medikamente und Alkohol angeboten und man findet an jeder Ecke Optiker und Zahnärzte. 90% der Leute, die hier in der Stadt herumlaufen sind Touristen und bloß 10% sind Mexikaner, weswegen die Mexikaner hier auch wirklich gut Englisch sprechen. Die Atmosphäre ist sehr fröhlich hier und besonders amüsant fand ich die Begrüßung „Hey beautiful“ überall und die scherzhaften Heiratsanträge. ;-)
Besonders niedlich sind die verschiedenen Charaktere, die man hier trifft, wie zum Beispiel knurrige Shrimps-Verkäufer oder die „Asparagus Lady“. Eine (man kann es nicht anders formulieren) unglaublich fette Mexikanerin, die durch die Straßen zieht, fröhlich Spargel verkauft, im Restaurant die Männer zum Tanzen auffordert und alle mit „Hey Baby“ begrüßt.
Der kleine Tagesausflug hierhin war wirklich lustig, doch nach einer Weile gehen mir die ganzen Verkäufer auf die Nerven und ich sehne mich nach etwas Ruhe. An der Immigration Line an der amerikanischen Grenze bekomme ich allerdings noch einmal die volle Ladung ab und werde von allen Seiten mit Souvenirs bedrängt. Die Mexikaner sind halt nicht dumm, denn nicht gerade wenige Amis kaufen auf den letzten Metern schnell noch etwas. Man hat in der ewig langen Warteschlange ja eh nichts anderes zu tun.