Für das Wochenende nimmt mich mein Onkel in sein Wochenendhaus in Oaxtepec mit. Das ist ein kleines Örtchen ca. 100km außerhalb der Stadt und ist bei den Städtern sehr beliebt, um dem Stadtlärm am Wochenende zu entfliehen. Das einzige Problem ist, dass man erst einige Höhenmeter überwinden muss. Mexiko City ist komplett von Vulkanen umzingelt, was man manchmal komplett vergisst, wenn der Smognebel die Vulkane verschluckt. Die Stadt liegt bei ca. 2250 Höhenmetern, dann erreicht man auf einem Pass 3000 Meter Höhe und kommt schließlich in Oaxtepec bei 1200 Metern an. Da es erst mein zweiter Tag in Mexiko ist und mich der Jetlag noch in seinem eisernen Griff hat, nimmt mich der Höhenunterschied ziemlich mit. Mein Blutdruck sackt ab und mir wird schwindelig, während sich die kurvige Autobahn durch die Berge schlängelt. Eine Mittagspause in einem kleinen Örtchen direkt neben der Autobahn ist meine Rettung. Cola hat noch nie so gut geschmeckt!
Oaxtepec ist klein und verwinkelt. Im Hintergrund sieht man den Popocatépetl mit seiner Rauchfahne und weitere aufgefaltete Berge und es ist hier ca. 5°C wärmer als in Mexiko City. Die Idylle trügt allerdings ein kleines bisschen, denn es gibt hier kleine Skorpione und giftige Spinnen. Man sollte also nicht barfuß durch die Gegend laufen.
Ganz in der Nähe steht eine der ältesten noch erhaltenen Haciendas Mexikos. Sie wurde in ein riesiges Hotel umfunktioniert und ist ein wunderschöner kleiner Ausflugsort:
Nur eine halbe Stunde von Oaxtepec entfernt liegt ein weiteres sehenswertes mexikanisches Örtchen: Tepoztlán. Die Straßen sind steil, die Gassen klein und sonntags findet dort ein großer Markt statt. Man kann nach Teppichen, Schmuck, Figürchen, typischen Holz- und Keramikschalen und Kleidung, die mit mexikanischen Mustern verziert ist, stöbern. Leider ist in meinem Backpack kein Platz dafür. Besonders interessant ist das Eingangstor zum Dorfplatz. Es ist mit einem Mosaik verziert, daskomplett aus verschiedenfarbigen Bohnen hergestellt wurde:
Auf dem Rückweg nehmen wir eine andere Route durch kleine Dörfer. Die Straße schlängelt sich an Vulkanen und riesigen „Nopales“-Kaktusplantagen vorbei.
Nach diesem kleinen Ruhepol bin ich definitiv bereit für den Trubel der Stadt.